KE-Tierheilpraktik
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Blutegeltherapie - nur nach vorheriger Verordnung durch einen Tierarzt            

Der Blutegel Hirudo medicinalis  oder Hirudo verbana wird bereits seit ca. 3000 Jahren von den Menschen als hilfreicher "Therapeut" geschätzt. Um sein Wirtstier nicht krank zu machen, hat er die erstaunliche Methode entwickelt, bei seinem Biss entzündungshemmende Stoffe zu injizieren um damit seinen Wirt gesund zu erhalten.

Die sogenannte Salvia - der Egelspeichel - der nachweislich keimfrei ist - enthält eine Vielzahl von Substanzen, unter anderem folgende Stoffe:

Hirudin und Calin - beides Gerinnungshemmer - halten die "Blutmahlzeit" flüssig. Sie sorgen für eine ausgiebige Nachblutung zur Reinigung der Wunde. Wir nutzen dieses z.B. um Schwellungen und Hämatome zu verflüssigen und zu verteilen.

Hyaloronidase - ein Wirkstoff, der die Durchlässigkeit der Zellwände herabsetzt und damit das Eindringen der Wirkstoffe in die Zellen erleichtert. so z.B. die leicht antibiotische Wirkung.

Andere Stoffe sind entzündungshemmend und wachstumsfördernd. Wichtig ist vor allem jedoch das Zusammenspiel aller Wirkstoffe, und nicht zuletzt die Reizwirkung durch den Biss des Egels, um die erwünschte Wirkung zu erzielen.

Wichtig zu wissen ist, dass es für die Egeltherapie etwas Geduld braucht. So kann der Egel für den Saugvorgang 15 min bis zu 2 Stunden benötigen. Auch braucht es manchmal ein wenig, bis der Egel   eine für ihn zufriedenstellende Hautpartie gefunden hat.

Nachdem der Egel abgefallen ist (man sollte ihn niemals aktiv entfernen), stellt sich eine mehr oder weniger heftige Nachblutung ein die bis zu 24 Stunden anhalten kann. Dies ist erwünscht und förderlich und sollte nicht durch einen festen Verband verhindert werden. Hier ist es gut, wenn auch andere Personen informiert werden, dass sich das Tier nicht verletzt ist sondern eine Behandlung erhalten hat.

Da die Egel Feinschmecker sind, kann es passieren, dass sie nicht an Hautstellen beißen, die mit Duftstoffen eingecremt wurden oder bei Tieren, denen würzige Kräuter oder Medikamente verabreicht wurden.

Anwendungsbeispiele beim Pferd

Gelenkerkrankungen - Arthrose, Spat, Schale, Gallen, Piephacke, ...

Huf - Hufrehe, Hufrolle, ...

Sehnen - Kreuzbandverletzungen, Gallen, Tendinitis, Tedovaginitis, ...

Verletzungen - Hämatome, Blutohr, schlecht heilende Wunden, ... 

OP-Nachsorge - Heilung, Narbenbildung, ...

Nervenbedingte Erkrankungen - Nervenentzündung, ...

entzündliche Prozeße - Euterentzündung, ...

Hauterkrankungen - Sommerekzem, Mauke, Druckstellen, Ekzem, Narben...

und vieles mehr, ...

Anwendungsbeispiele bei Hund und Katze

Bewegungsapparat - Spondylosen, Lumbalgien, Hüftgelenksdysplasie, Dackellähme, ...

Sehnenerkrankungen - Bänderzerrung, Tendinitis, Tendovaginitis, ...

Verletzungen - Wunden, Hämatome, Blutohr, Abszeße, schlechte Wundheilung, ...

Entzündliche Erkrankungen - Entzündung der Gesäugeleiste, Ohrenschmerzen, ...

OP-Nachsorge - Narbenbildung, besonders nach Kastration der Hündin, ...

Hauterkrankungen - Leckekzem, Liegeschwielen, Decubitus, Narben ....

Nervenbedingte Erkrankungen - Nervenentzündung, ...

und vieles mehr ...

 

Nicht angewendet werden sollten Egel bei Blutgerinnungsstörungen, Magengeschwür, manchen Medikamenten und einigen schwerwiegenderen Erkrankungen. Sprechen sie mit ihrem Tierarzt.

Buchquelle: Blutegeltherapie bei Tieren von Anke Henne

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